Das Template, das du verwendest ist ein zentraler Bestandteil deines Blogs. Ohne Template wird deine WordPress Webseite nichts anzeigen. Daher solltest du dir hier schon ganz am Anfang deines Bloggerlebens ein paar Gedanken darüber machen. Falls du deinen Blog schon länger betreibst und das Thema für dich dennoch neu ist – es ist nie zu spät sich damit zu beschäftigen!
Wofür benötigst du WordPress Templates?
Zuallererst: was ist denn ein Template eigentlich und wofür brauchst du es?
Mit einem Template (manchmal auch Theme genannt) steuerst du das Aussehen und den allgemeinen Seitenaufbau deines Blogs. Es stellt dir ein Grundgerüst zur Verfügung, das es dir erleichtert, deine Texte, Bilder und Videos in immer der gleichen Form darzustellen. Zusätzlich steuerst du über dein Template auch zentrale Bestandteile wie die Menüleiste und Fußzeile deiner Website.
Ein gutes WordPress Template ermöglicht es dir, deinen Stil einheitlich zu halten und auch an zentraler Stelle zu verwalten. Im Wesentlichen sind das:
- der allgemeiner Seitenaufbau
- Typographie
- Farben
- Positionen und Gestaltung der Navigationsmenüs
WordPress bringt dir bei der Installation bereits einige vorinstallierte Templates mit. Diese sind jedoch sehr simpel im Design und bieten nur die wichtigsten Basis-Funktionen. Daher kommt es oft vor, dass man sich um andere Gestaltungsvorlagen umsieht.
Das sollte dein Template unbedingt können
Der Wechsel eines Templates kann durchaus einiges an Arbeit bedeuten, daher solltest du bei der Auswahl genauer darauf achten, welche Möglichkeiten es dir bietet. Nicht nur der Default-Stil ist hier wichtig, ein kritischer Blick” unter die Haube” zahlt sich mehrfach aus.
Unterstützung für mobile Geräte
Es ist kein Geheimnis: wir surfen gerne mit dem Smartphone. Zahlreiche Studien und auch die Webstatistiken der Blogs, die wir bisher betreuen durften bestätigen es: mehr als 50% aller Zugriffe auf Blogs und Websites stammen von Mobiltelefonen und Tablets.
Daher ist es wichtig, dass dein Template auch eine 1A-Wirkung und Performance für diese Geräte mitbringt. Im Fachjargon nennt man das “responsive Design”.
Obwohl die meisten heute angebotenen Templates bereits diesem Design-Standard entsprechen, solltest du diese Anforderung nicht außer Acht lassen.
Anpassbar an dein Blog-Branding
Dein Blog-Branding hilft dir, dich aus der Masse hervorzuheben und dich in deiner Blog-Nische als Experte zu etablieren. Und da reicht ein selbst erstelltes Logo vielleicht nicht ganz.
Viele Templates bieten mehrere Farb-Varianten an, idealerweise kannst du deine Farben individuell auswählen.
Aber auch die Schriftarten sollten veränderbar sein. Idealerweise kannst du sogar individuelle Schriftarten in dein Template hochladen. So umgehst du nicht nur Diskussionen wie beispielsweise bei Google Fonts, die aus Sicht der DSGVO durchaus immer noch thematisiert werden. Alternativ gibt es z.B. noch Adobe Fonts als Schrift-Anbieter, hier benötigst du eventuell ein kostenpflichtiges Abo bei Adobe.
Unterstützung deiner Plugins bzw. Page Builder
Wenn du spezielle Plugins wie z.B. WooCommerce oder einen Page Builder wie Elementor oder Divi einsetzt, dann solltest du bei der Auswahl deines Templates darauf achten, dass diese ebenfalls unterstützt werden. Das erspart dir viel Arbeit und Mühe.
Übersetzbare Standard-Texte
Fast alle Templates, die ich bisher kennengelernt habe, waren von englischsprachigen Anbietern erstellt. Standardtexte und -bezeichnungen sind daher immer englischsprachig, hier ist einfach der größte Markt in der Bloggerszene.
Viele Templates bieten unterschiedliche Bausteine für Fußzeile, Blog-Artikel und Menüs an. Hier solltest du darauf achten, dass die Standard-Texte dieser Bausteine entweder bereits in deine Blog-Sprache übersetzt sind bzw. übersetzbar sind. (Das gilt übrigens auch für alle erweiternden Plugins, die du auf deinem Blog einsetzen möchtest!)
Nichts ist unschöner, als eine Autoren-Box unter deinem deutschsprachigen Blogtext mit der Überschrift “About the Author”.
Unterstützung des WordPress Default-Editors
Nicht alle Templates sehen toll aus, wenn man den Blogartikel rein nur im Standard-WordPress Editor “Gutenberg” erfasst. Besonders ältere Templates sind für diesen Editor noch nicht optimiert.
Viele Templates verwenden sogenannte Shortcodes um bestimmte Gestaltungsvorlagen oder Bausteine in den Seiten einzusetzen. Von diesen Templates raten wir eher ab, denn spätestens bei einem Umstieg auf ein anderes Template oder System bedeutet das sehr viel Mehraufwand da man diese Shortcodes wieder umbauen muss.
regelmäßige Updates durch den Hersteller
Wir leben in einer schnellen Welt. Technologien und Standards entwickeln sich rasant weiter, und auch die Welt der Cyberkriminalität hat uns Blogger nicht verschont. Daher ist es besonders wichtig, dass dein gewähltes Template regelmäßig vom Hersteller aktualisiert und auf geänderte Gegebenheiten angepasst wird.
Ein Template, dass bereits länger als ein Jahr nicht aktualisiert wurde, würden wir eher nicht in die engere Auswahl aufnehmen. Dies ist meist ein Zeichen, dass der Hersteller das Theme nicht mehr weiterentwickelt oder es dieses Unternehmen schlicht und einfach nicht mehr gibt. Gerade im Supportfall ist das dann weniger schön für uns Blogger.
Ladezeit der Seiten
Die Ladezeit deines Blogs wirkt sich unter Umständen auch auf deine Platzierung in Suchmaschinen aus. Aber auch ein sehr interessierter Benutzer kann schnell die Geduld aufgeben, wenn eine Seite nicht blitzschnell angezeigt wird. Hier kann – neben anderen Ursachen – auch dein Template sehr schnell zum Show-Stopper werden. Gerade Services wie Google Fonts / Adobe Fonts können deine Ladezeit negativ beeinflussen.
Gute Dokumentation
Nichts ist ärgerlicher, als wenn man in der Demo des Templates oder auf Screenshots ein Styling oder Design sieht und dann nicht weiß, wie man das im eigenen Blog gestalten kann.
Eine gute Dokumentation ist in so einem Fall sehr hilfreich! Viele Template-Anbieter haben mittlerweile eine gute Knowledgebase oder sogar YouTube Video-Anleitungen veröffentlicht. Der Standard ist das allerdings noch nicht, immer wieder stoßen wir auf Templates deren Möglichkeiten nur sehr grob beschrieben sind.
Kosten eines guten WordPress Templates
Ein gutes WordPress Template muss nicht zwangsläufig etwas kosten. Es kommt immer darauf an, welche Anforderungen du an die Funktionen stellst. Reichen dir simple Texte und ein unkomplizierter Style aus, dann kannst du durchaus mit einem gratis Template sehr zufrieden sein.
Kostenpflichtige Templates bewegen sich meist im Rahmen zwischen 20€ und 75€, mitunter ist der Preis auch abhängig davon für welchen Zeitraum man noch Aktualisierungen beziehen kann. Nach oben gibt es natürlich keine Grenze – uns sind auch schon Templates untergekommen für die der Hersteller mehrere tausend Euro verlangt. In so einem Fall wäre dann zu klären, ob sich dieses große Investment auch lohnt. Aufpassen sollte man jedenfalls bei Subscription- oder Abo-Modellen. Über eine Laufzeit von mehreren Jahren kann das in Summe sehr teuer werden!
Die Welt der Software-Lizenzen (und dazu gehören auch Lizenzen für die Nutzung eines Webtemplates) ist sehr vielfältig und keinesfalls einheitlich geregelt. Die meisten Anbieter bezahlter Templates bieten einen Einmalkauf mit 12 Monate lang Updates an, danach kann man einen weiteren Update-Zeitraum jährlich erwerben.
Wo findest du gute Templates?
Es gibt zahlreiche Seiten, auf denen man WordPress Templates beziehen kann. Fast jeder Hersteller bietet auf der eigenen Unternehmenswebseite auch die Möglichkeit, das Produkt direkt zu beziehen. Für uns haben sich über den Lauf der Jahre im besonderen zwei Verzeichnisse bewährt:
WordPress Theme Store
WordPress selbst bietet einen Theme Store an, auf dem es mittlerweile über 11.000 verschiedene Templates zum Download gibt. Der Theme-Store ist auch direkt aus deinem WordPress Backend aufrufbar, das macht es besonders bequem. Ein kleiner Nachteil des Theme Store auf WordPress.org ist für uns, dass man das umfangreiche Angebot nur grob filtern kann.
Ob alle dort angebotenen Themes gut oder schlecht sind, muss man selbst beurteilen. Es werden jedoch bei jedem Theme die Anzahl der Downloads und eine Sterne-Bewertung sowie Rezensionen angezeigt. Das alleine ist jedoch kein Garant, dass das Theme auch wirklich gut umgesetzt ist.
Vorteil des WordPress Theme Store ist, dass alle dort angebotenen Themes kostenlos zur Verfügung stehen. Viele Anbieter von bezahlten Themes nützen dies jedoch um eine Test-Version ihres Templates zu bewerben. Hat man es einmal installiert, gibt es meist zahlreiche beschriebene Funktionen, die nur in der bezahlten Variante zur Verfügung stehen.
Themeforest / Envato Elements
Der Template-Store von Envato Elements wirkt auf den ersten Blick wie ein Schlaraffenland. Hier sind über 10.000 verschiedene WordPress Templates im Katalog zu finden. Allerdings sind hier ausschließlich kostenpflichtige Templates gelistet.
Auch bei Themeforest gibt es ein Bewertungssystem, man sieht zusätzlich noch wann das Template zuletzt aktualisiert wurde. Die angebotenen Filter machen die Auswahl noch leichter.
Viele Hersteller die auf Themeforest vertreten sind, bieten auch Demo-Seiten der jeweiligen Templates an. Man muss sich hier also nicht auf vage Screenshots verlassen sondern kann die einzelnen Funktionen und Stylings direkt ausprobieren.